Kulturlandschaft in der digitalisierten Welt

DSK unterstützt Symposium der Universität der Künste Berlin

Zum zweiten Mal organisiert die Universität der Künste in Berlin unter dem Titel Iconoscape ein Symposium zur wissenschaftlichen und zugleich künstlerischen Auseinandersetzung mit der Kulturlandschaft. Der Leiter, Dr. Lutz Hengst, hatte dazu für 2018 am 4./5. Mai ein zweitägiges Vortrags- und Diskussionsprogramm entworfen, welches Landschaftsarchitekten, Raumplaner, Wissenschaftler und zeitgenössische Künstler zusammenführte. Die Deutsche Stiftung für Kulturlandschaft (DSK) unterstützte das Symposium finanziell und ideell.

Der Vorsitzende des Stiftungsrates der DSK, Steffen Pingen, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung einer voll funktionsfähigen und erlebbaren Kulturlandschaft für die Bevölkerung in Stadt und Land. Ziel der DSK sei es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in allen Teilen Deutschlands zu sichern und auszubauen. Für viele Städter sei das Land insgeheimer Projektionsort für viele Wünsche und Hoffnungen, die aus den noch immer durch Beton und Asphalt bestimmten städtischen Gebieten entstehen. Bewohner des Landes hegten dagegen oft die verborgene Sehnsucht nach der Stadt mit ortsnahen Arbeitsplätzen, problemloser Mobilität und einem vielfältigen Kulturangebot.

Iconoscape (II) – Umraumkonzepte in der Ära dynamischer und digitaler Bilder

Entsprechend sei auch die Wahrnehmung der Kulturlandschaft in hohem Maße durch die jeweilige Empfindung des einzelnen Menschen bestimmt. Der naturnutzende Landwirt, Gärtner oder Fischer sieht sie anders als der Erholungssuchende, der Freizeitsporttreibende oder der natur- und artenschützende Mitbürger. Weil das so ist, kommt dem Dialog, dem immer wieder erneuerten Gespräch in unserer Gesellschaft darüber, was Landschaft ausmacht, welche Funktionen diese Landschaft erfüllt oder nicht erfüllt, durchaus existenzielle Bedeutung zu.

Große wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Trends haben stets auch in der Landschaft ihre Spuren hinterlassen. Mit der Globalisierung und Digitalisierung werde es, so Steffen Pingen, ähnlich sein. Die Mobilität im ländlichen Raum wird beispielsweise noch lange Zeit auf den PKW setzen müssen, während vernetzte Ballungszentren mit immer besseren öffentlichen Verkehrsträgern klarkommen. Umgekehrt muss die Digitalisierung mit Vorrang im ländlichen Raum vorangebracht werden, weil so Nachteile der Entfernung entscheidend abgebaut werden. Smart Rural Areas sind gegenwärtig also noch wichtiger als Smart Citys.

Vor diesem Hintergrund unterstrich Steffen Pingen die große Bedeutung eines offenen Dialogs aller Beteiligten über das Wesen aber auch den Umgang mit der Kulturlandschaft. Der Universität der Künste Berlin sei für ihr Engagement in dieser Debatte nur zu danken.