Landschafft 2017

Deutsche Stiftung Kulturlandschaft (DSK) würdigt Innovationsfreudigkeit von Wirtschaft und Verwaltung

Am 24. Juli 2017 würdigte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft, Dr. Helmut Born, in einer Kreistagssitzung des Landkreises Cham die erstaunliche Entwicklung des Landkreises Cham nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa. Aus einem Grenzgebiet mit schwacher Infrastruktur, geringem Wirtschaftswachstum und rückläufiger Einwohnerzahl ist heute ein Landkreis mit wettbewerbsfähigen mittelständischen Unternehmen, steigender Bevölkerung und äußerst niedriger Arbeitslosenquote (weniger als drei Prozent) entstanden. Der Pendlersaldo ist mehr als ausgeglichen. Allein über 3.000 tschechische Arbeitskräfte kommen jeden Tag in den Landkreis Cham.

„Wirtschaft und Wissenschaft, Bürger und Verwaltung haben konsequent und hartnäckig aus der ehemaligen Grenzlage eine grenzüberschreitende Planungs- und Entwicklungsregion mitten in Europa entstehen lassen“, so Dr. Born.

Das wirtschaftsgetragene Kompetenznetzwerk Mechatronik und der internationale Studiengang „Digitale Produktion“ unterstreichen die erstaunliche Entwicklung des neuen Hochschulstandortes Cham.

Wenn sich der Landkreis nun verpflichtet hat, bis Ende 2019 jeden Haushalt an das Glasfaser zu bringen, dann wird die erstaunliche Dynamik gegenüber anderen Städten und Landkreisen deutlich spürbar. Weltoffenheit gepaart mit Heimatverbundenheit und sozial motivierter „Anpackkultur“ schafft eine regelrechte Aufbruchsstimmung.

Nach dem Ranking der Regionen Deutschlands der Zeitschrift Focus im Jahre 2016 belegt der Landkreis Cham den Platz 139 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten. Einbezogen werden in diese Vergleichsstudie die Indikatoren Wohlstand, Arbeitsplätze, Sicherheit, Preise, Wohnen und Infrastruktur, Alter und Gesundheit. Besonders die von wettbewerbsfähigen Bauernhöfen geprägte, artenreiche Kulturlandschaft schafft ein attraktives Wohnumfeld. Auch der Tourismus und die Gesundheitswirtschaft als stabile Wirtschaftszweige des Landkreises Cham profitieren davon.

„All das“, so Dr. Born an Landrat Franz Löffler, „hat der DSK zusammen mit dem Deutschen Landkreistag die Entscheidung leicht gemacht, den Landkreis Cham mit dem Stiftungspreis ‚Landschafft 2017‘ in Deutschland auszuzeichnen“. Die Stiftung ehrt alle zwei Jahre jeweils einen Landkreis, der durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum, gute Infrastruktur und attraktive Arbeitsplätze, also eben nicht von Landflucht und Entleerung gekennzeichnet ist. Die bisherigen Preisträger waren die drei Landkreise Oberschwabens, der Landkreis Ilmenau, die Stadt und der Landkreis Kulmbach sowie der Landkreis Nordfriesland.

Der Preis ist mit einem Preisgeld von 10.000 € ausgestattet. Diese sollen – nach entsprechender Kofinanzierung durch den Landkreis Cham – eingesetzt werden, um den öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis durch digitale Lösungen über eine gemeinsame App aller Verkehrsträger nutzerfreundlicher zu gestalten.

Landrat Franz Löffler dankte den DSK-Vorständen Dr. Helmut Born und Joachim Felker für die hohe Auszeichnung. Der Kreistag und die Bevölkerung des Landkreises Cham sähen darin eine große Würdigung ihres erfolgreichen Einsatzes für gleichwertige Lebensverhältnisse der Bürger des Landkreises Cham. Der ländliche Raum habe durchaus Chancen, im Wettbewerb mit urbanen Wirtschaftszentren zu bestehen. Gerade die Digitalisierung aller Lebensbereiche schaffe gute Bleibe- und Zukunftsperspektiven auch für junge Menschen auf dem Lande.

Pressemitteilung zur Vorstellung des Preisträgers in Berlin (24.03.2017)

Mittelbayerische: Presseartikel zur Vorstellung des Preisträgers in Berlin  (externer Link)